Freiheit

Freiheit – ein Lebensgefühl

Mal von allen theoretischen Gedanken abgesehen, ist Freiheit vor allem ein Gefühl. Ein Gefühl, dass sehr gerne in besonderen Situationen auftaucht. Im Urlaub zum Beispiel. Oder auf größeren Demonstrationen. Freiheit vermitteln bestimmte Momente im Leben, in denen auf einmal alles möglich erscheint. Das Freiheitsgefühl ist eng verbunden mit Aufbruchstimmung.

Es ist ein fataler Irrglaube, wenn man meint für Freiheit benötige man besonders viel Geld. Das Gegenteil ist richtig. Wer viel Geld besitzt, hat oft Angst es zu verlieren und macht sich dadurch unfrei. Natürlich braucht man in dieser Welt fast immer etwas Geld um überleben zu können, jedoch kann man seine Ausgaben durch Verzicht auf Auto, große Wohnung usw. verringern. Auf eines muss man jedenfalls nicht verzichten, aufs Reisen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man auf etwas Bequemlichkeit verzichtet (was durch die Zunahme an Erlebnissen mehr als ausgeglichen wird), eine Reise nicht teurer ist als die normalen Lebenskosten im gleichen Zeitraum. Ja, es kommt sogar vor, dass man weniger ausgibt, weil man während der Reise genug erlebt und nicht mehr soviel in Ersatzbefriedigungen, wie z.b. ein gutes Essen oder Kneipenbesuch investieren muss. Und es geht: Freiheit durch Reisen, fast ohne Geld.

Einer der größten Feinde der Freiheit ist meiner Meinung nach die Werbung, Konsum und alles was damit zusammenhängt. Fast immer wird ein mehr an Freiheit versprochen, wenn man nur das beworbene Produkt ersteht.

Wie oft hatte ich früher das starke Bedürfnis einfach alles hinzuwerfen, meinem Arbeitgeber zu sagen, dass ich sofort kündige, keine Lust auf diese öde Arbeit habe. Vor etwa einem Jahr habe ich genau dies gemacht und seitdem ein Maß an Freiheit erlangt, das ich mir vorher gar nicht vorstellen konnte

So habe ich im Laufe eines Jahres alle Rahmenbedingungen abgeschafft, die mich in meiner Freiheit einschränken. Ich arbeite nur noch alle paar Monate auf selbständiger Basis, zahle nur sehr wenig Miete und habe außer Krankenversicherung keine weiteren unflexiblen, festen Kosten.
Die Änderung der Lebensumstände allein macht noch nicht frei.

Wer Natur erlebt, erlebt das Frei-sein Das reicht aber noch nicht aus, um Freiheit zu erlangen. Man hat jetzt lediglich die Freiheit. Nun muss man sie auch nutzen. Es gilt nun, sich jeden Tag aufs neue darüber klar zu werden, ob dass was man gerade macht die Freiheit auch wirklich ein Stückchen näher rücken lässt. Freiheit ist kein Zustand, den man, wenn man ihn einmal erreicht hat für immer behält, er muss jeden Tag, jeden Augenblick aufs neue erkämpft werden.

Freiheit ist die Verwirklichung der Utopie, die Leidenschaft für alles Verrückte, die Liebe zur Begeisterung. Wer realistisch bleibt, immer Für und Wider abwägt, bleibt gefangen.