Der Traum von Freiheit

Meine Vorstellungen ein freieres, erfüllteres Leben zu führen, stößt bei anderen Menschen häufig auf abfälliges, Lächeln. Wenn ich vom Aussteigen rede, also vom Ausstieg aus dieser Gesellschaft, dann sehen viele in mir einen faulen Tagträumer, der seinen utopischen Plänen nachhängt und in zwanzig Jahren auf der Straße lebt. Wenn ich so etwas höre, muss ich regelmäßig ein – unfreiwillig – überhebliches Grinsen unterdrücken.

In mir macht sich dann ein gewisses Gefühl der Überlegenheit breit. In so einem Fall stelle ich mir mein Gegenüber in zwanzig Jahren vor, wie er, abgearbeitet und ausgelaugt zum hundertsten Mal auf Mallorca seinen Jahresurlaub verbringt, in einem 5 Sterne Hotel mit Unterhaltungsprogramm versteht sich.

Wie es mir dann geht, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht lebe ich ja irgendwo auf der Straße. Doch zuvor habe ich mit finanziell unvorstellbar geringem Aufwand die halbe Welt gesehen, bin durch breite Flüsse geschwommen und über hohe Berge gewandert. Ich habe Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen kennengelernt. Flüchtige Bekanntschaften vielleicht, doch auch Gefährten für kurze oder längere Wegstrecken. Unter tausend Brücken habe ich übernachtet, aber auch in unzähligen Wäldern und an hunderten kleinen paradiesischen Orten auf der ganzen Welt. Die Anderen haben gearbeitet. Die ganze Zeit. Siehe auch Freiheit.

34 Gedanken zu „Der Traum von Freiheit“

  1. Du hast geschrieben:
    “(…) In mir macht sich dann ein gewisses Gefühl der Überlegenheit breit. (…) stelle ich mir mein Gegenüber in zwanzig Jahren vor, wie er, abgearbeitet und ausgelaugt zum hundertsten Mal auf Mallorca seinen Jahresurlaub verbringt (…)
    Doch zuvor habe ich mit finanziell unvorstellbar geringem Aufwand die halbe Welt gesehen, bin durch breite Flüsse geschwommen und über hohe Berge gewandert. Ich habe Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen kennengelernt. Flüchtige Bekanntschaften vielleicht, doch auch Gefährten für kurze oder längere Wegstrecken. Unter tausend Brücken habe ich übernachtet, aber auch in unzähligen Wäldern und an hunderten kleinen paradiesischen Orten auf der ganzen Welt.
    Die anderen haben gearbeitet. Die ganze Zeit.

    Tja, und die anderen, die haben dann vielleicht, während sie arbeiteten, etwas geleistet, produziert, vollbracht, bewirkt … auch für andere bzw. “die Gesellschaft”. Du hingegen hättest dich recht hedonistisch selbst gefeiert und dich in diversen Ambientes genossen. Darauf baust du ein gewisses Überlegenheitsgefühl auf?

    Wo wäre eigentlich prinzipiell der Unterschied, wenn “die” 100 Mal auf Malle waren – und du unter 1000 Brücken geschlafen hättest etc.? Und was wäre, wenn dir erst danach, “am Ende” auffallen würde, dass da im Kern vielleicht hinsichtlich des Konsumverhaltens gar kein Unterschied ist? Dass möglichst viele fremde Länder und lauter Kulturen und noch mehr Leute kennenzulernen vielleicht und letztlich gar kein Wert an sich ist, wenn nicht bestimmte Erkenntnisse und Folgerungen in die weitere eigene “Arbeit” einfließen würden?

    Hat der ausgelaugte Chirurg vielleicht inzwischen 1000 Leuten wieder auf die Beine geholfen, der unermüdlich forschende Mediziner neue Medikamente geschaffen, der Autos oder Busse oder Züge oder Flugzeuge bauende Fließband-Arbeiter vielleicht
    auch jene Transportmittel produziert, die dich um die halbe Welt gebracht haben? Haben diese “Unterlegenen” dann vielleicht konkret etwas geschaffen, während dir bestenfalls nur flüchtige Erinnerungsmomente an – im wahrsten Sinne des Wortes – Allerweltserfahrungen geblieben sind? Und du auf der Straße lebend vielleicht genau diejenige Klientel um ein paar Cents (oder was wir dann auch immer haben …) anbetteln musst, die du heute noch für unterlegen hältst?

    Aussteigen ist vielleicht doch etwas anderes.

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  2. Hi Frank!
    deine Kritik an diesem Beitrag verstehe ich, hier einige, hoffentlich erklärende Worte.
    Ich fühle mich nicht grundsätzlich dem so oft als Beispiel verwendeten einfachen Fabrikarbeiter überlegen. Mit dem von mir beschriebenen “Gefühl der Überlegenheit” bezog ich mich – wohl etwas missverständlich ausgedrückt – eher darauf, dass sich viele Menschen ein Leben außerhalb der gesellschaftlichen Normen gar nicht vorstellen können und deshalb meine Reisepläne als utopisch abkanzeln. Das ist der Auslöser und auch nur in dieser Hinsicht fühle ich mich meinem Gegenüber dann manchmal überlegen. Wobei Überlegenheit vielleicht auch das falsche Wort ist. Es ist eher Freude, nicht in so starren Strukturen zu denken.

    Ich leiste in meinem derzeitigen Beruf auch einen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft und habe sicherlich auch schon 1000 kranken Menschen dazu verholfen wieder auf die Beine zu kommen, doch die immer härter werdenden Arbeitsbedingungen führen dazu, dass man selbst krank wird. Das, und nicht die Leistung des Einzelnen für die Allgemeinheit, stört mich. Deshalb, und nicht weil ich mich Anderen überlegen fühle, möchte ich ein anderes Leben führen.
    Nicht die Menschen, sondern die Rahmenbedingungen sind schlecht.

    Außerdem: Ich merke, dass viele alte Menschen genau dieses Lebensgefühl, welches du oben als “Allerweltserfahrung” bezeichnest, vermissen und verpassten Möglichkeiten nachtrauern. Gerade bei Menschen, die Jahrelang für Geld, Erfolg usw. gearbeitet haben beobachte ich das am häufigsten.

    Haben diese „Unterlegenen“ dann vielleicht konkret etwas geschaffen, während dir bestenfalls nur flüchtige Erinnerungsmomente an – im wahrsten Sinne des Wortes – Allerweltserfahrungen geblieben sind? Und du auf der Straße lebend vielleicht genau diejenige Klientel um ein paar Cents (oder was wir dann auch immer haben …) anbetteln musst, die du heute noch für unterlegen hältst?

    Das Risiko ist natürlich größer als sonst, doch vielleicht baue ich mir auch irgendwo mit einigen anderen Menschen eine Existenz aufbauen. So etwas scheitert zwar oft, doch es kann auch funktionieren.

    Ist das nicht genau das, was man unter Aussteigen versteht?

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  3. Gut, ich persönlich fand, dein erster Beitrag klang etwas überheblich.

    Ich weiß nicht wie alt du bist, aber lass dir von mir sagen, dass ich ansatzweise beide Seiten kenne. Die Rahmenbedingungen sind nahezu überall hart – vor allem, wenn kein Geld vorhanden ist. Auch im Dschungel musst du dich anpassen, wenn auch nicht an Menschen. Hier gibt es wenigstens noch ein Netz. Woanders liegst du günstigstenfalls ganz unten im Dreck.

    Dass andere deine Pläne als utopisch abkanzeln, mag auch daran liegen, dass du ihnen überhaupt davon erzählst. (Warum eigentlich?)

    Und man denkt am Ende oft, dieses oder jenes hätte man tun können oder sollen, in der vermeintlichen Annahme, dann hätte man glücklicher gelebt. Auch sonst glauben viele oft, woanders seien die Weiden grüner. Oder saftiger. Oder auch nur schöner.

    Du scheinst ja auf dem “richtigen” Weg zu sein, es nicht mehr so hektisch angehen zu lassen. Das Aussteigen kann auch im Kopf geschehen, denke ich, da braucht man nicht viel zu reisen oder viele Kulturen und Leute kennen zu lernen. Letztlich ist das häufig auch nur Konsum und Eskapismus in meinen unbedeutenden Augen.

    Und sich, gerade auch mit anderen Menschen gemeinsam, eine andere, nonkonforme Existenz aufzubauen, bedeutet meist auch Verzicht auf Reisen, Abgehänge usw. Wenn das Geld nicht en masse von denen kommt, die dann diese Oasen oder “Wellness Farms” meinen aufsuchen zu müssen, um wiederum ihrem Alltag zu entfliehen …

    Mit die Glücklichsten, die ich kenne, sind jene, die ziemlich (aber nicht nur) Geld-orientiert gearbeitet haben, sich bis 35/40 genug erarbeitet hatten, um hier echt auszusteigen und woanders mit dem Geld etwas Soziales/Sinnvolles aufzubauen, ohne Hektik und ohne übertriebene Geltungssucht. Und komischerweise haben die mir vorher davon nichts erzählt, sondern erst hinterher.

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  4. Natürlich wären die Lebensbedingungen im Dschungel oder generell in der Natur ohne großartige Werkzeuge, Supermarkt usw. hart, aber man wäre nicht in gesellschaftliche Wertvorstellungen gezwungen, der man sich hier ja zumindest nach außen hin in vielen Situationen (vor allem Beruf) anzupassen hat. Nun gut ich habe nicht vor ein “immer faul in der Sonne liegen” Leben zu führen. Und damit es nicht nur ein Leben im Dreck wird, muss man halt vorher in Ruhe planen und Erfahrungen sammeln (z.B. Ersteinmal einen Ausstieg auf Zeit mit Rückkehrmöglichkeiten)
    Die Planung ist eine der Intentionen die zu diesem Blog geführt haben. Eine andere ist – du hast es angedeutet – die herrliche Möglichkeit zur Selbstdarstellung. Der Hauptgrund ist allerdings, eine Diskussion über dieses Thema anzuleiern und verschiedene Ansichtsweisen lesen zu können.

    Du schriebst:

    Und man denkt am Ende oft, dieses oder jenes hätte man tun können oder sollen, in der vermeintlichen Annahme, dann hätte man glücklicher gelebt. Auch sonst glauben viele oft, woanders seien die Weiden grüner. Oder saftiger. Oder auch nur schöner.

    Genau das denke ich auch. Gerade deshalb meine ich jetzt, nachdem ich von vielen alten Menschen oben erwähnte Aussagen gehört habe, mein Leben grundlegend anders gestalten zu wollen. Ich will es ausprobieren. Ich glaube, ich möchte im Alter lieber sagen “nee das war es auch nicht.” als die ganze Zeit daran denken zu müssen welche Pläne ich nicht verwirklicht habe. Denn dann habe ich es wenigstens probiert. Hier lässt sich sicherlich mein jugendlicher Leichtsinn heraushören, doch mir scheint den könnte ich mir in meinem Alter noch gerade so leisten.
    Du schriebst:

    Du scheinst ja auf dem „richtigen“ Weg zu sein, es nicht mehr so hektisch angehen zu lassen. Das Aussteigen kann auch im Kopf geschehen, denke ich, da braucht man nicht viel zu reisen oder viele Kulturen und Leute kennenzulernen. Letztlich ist das häufig auch nur Konsum und Eskapismus in meinen unbedeutenden Augen.

    …oder Abenteuer- und Lebenslust, aber das ist – nunmehr meiner bescheidenen Meinung nach – nichts Verwerfliches. Ja im Gegenteil, es ist eine weniger entfremdete Sinnbefriedigung als manch ein in schillernden Werbespots für erstrebenswert suggeriertes Produkt. Jedenfalls so lange es nicht zwanghaft viele oder gar alle Länder und Kulturen sein müssen, die man bereisen und erleben will.

    Hektik ist bei so einem Unterfangen in der Tat fehl am Platz, das denke ich auch.

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  5. Nun, noch bin ich in Transilvanien (Hermannstadt) ansaessig und hoffe hier bald mit meiner Freundin Monika (Rumaenin, deutschstaemmig) und unserer frischgeborenen Tochter (4. Sept. 2005) in eine andere bessere Gesellschaft aufbrechen zu koennen. Ich habe gerade an jemanden in Mataverno eine eMail geschrieben und hoffe bald mehr ueber diese oekologisch orientierte kleine Lebensgemeinschaft erfahren zu koennen.
    Frank-Reginald Evertz

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  6. Erst nachdem ich meinen oben stehenden kurzen Beitrag hier rein gesetzt habe, fing ich an den “Meinungsaustausch” zwischen meinem namensvetter und Niko zu lesen… Erlaubt mir etwas dazu zu sagen bzw. zu schreiben. Die Zusammensetzung einer Kommune ist fuer das Funktionieren einer derartigen Gemeinschaft sehr wichtig und es spielt dabei die sog. Testphase eine grosse Rolle, wobei auch “Provokation” mit von der Partie ist. Man/frau will ja wissen, auf wen man/frau sich hier eventuell einlaesst. Ich lebte auch vor 20 Jahren in verschiedenen Kibbuzimen in Israel, wo ein Neuer noch nicht Kibbuznik 1 Jahr auf Probe im Kibbuz leben musste, bevor die Gemeinschaft ueber seine Aufnahme abstimmte. Gab es nur eine Gegenstimme, wurde die person nicht aufgenommen. Auch durfte die Aufzunehmende Person nicht zu alt sein, da mind. 20 produktive Jahre fuer den Kibbuz die Voraussetzung fuer den Kibbuz waren, von denen man/frau ausging. Ich habe spaeter auch z. B. in den USA, Alphafarm/Oregon, oder an anderen Orten zeitweilig in Kommunen gelebt, die aber haeufig einen Aufnahmestop hatten, d. h. man konnte nur eine Weile als arbeitender Gast dort leben. Ich selbst hoffe in Nicaragua, wo ich schon zeitweilig lebte, oder in Venezuela eine Kommune ins Leben zu rufen. Ich und mein dt. Partner sind schon in Nicaragua aktiv und haben vor demnaechst dort eine zuckerfreie, politische Cola zu produzieren
    Meine Freundin Monika kommt mit unserem Baby im Dezember nach Nicaragua. Ich versuche jetzt erst einmal mit Mitgliedern von Mataverno in den Dialog zu treten, weshalb ich auch diese Zeilen schreibe. Ich halte es fuer wichtig in einer funktionierenden Gemeinschaft – wofuer ich Mataverno halte -, alle Generationen vertreten zu haben. Also auch aeltere und alte Menschen integriert zu haben, auf deren Urteil und Lebenserfahrung man/frau etwas gibt. tatsaechlich hat man/frau es haeufig mit neurotischen Menschen zu tun, die eine neue Nische suchen und irgendwie nicht selbststaendig lebensfaehig sind. Dies ist haeufig gepaart mit einem uebertriebenen Selbstdarstellungstrieb, der dann in der Regel bei den intakten Gemeinschaften ins Leere laeuft bzw. kontraproduktiv ist. Mein alter Freund Thomas, der seit 30 Jahren in der Toscana mit seine “Kommune” lebt, hat mir damals gezeigt worauf es ankommt: zusammen arbeiten und musizieren, wenn das klappt, bist Du immer willkommen…!
    In diesem Sinn,
    venceremos
    Frank-Reginald Evertz = FReE
    [email protected]

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  7. Ein guter Artikel, weshalb er nun hier steht…!
    frankly
    FReE

    Zum Inhalt der JUNGE WELT-Beilage «literatur»
    vom 15.06.2005

    Martin Büsser

    In die Wälder

    »Culture Jamming« von Kalle Lasn vermengt Kapitalismuskritik und Naturromantik

    Derzeit häufen sich Bücher, die zum kulturellen oder medialen Widerstand gegen Großkonzerne und Konsum aufrufen. Der von Thomas Düllo und Franz Liebl herausgegebene Reader »Cultural Hacking« (Springer Verlag) führt in die »Kunst des strategischen Handelns« ein und zeigt unter anderem, wie man Werbung für Markenartikel im öffentlichen Raum durch Fakes demontieren kann. Parallel zu dieser Veröffentlichung zeigte das Lentos Kunstmuseum Linz eine Ausstellung mit dem Titel »Just do it! Die Subversion der Zeichen von Marcel Duchamp bis Prada Meinhof«. Der dazu entstandene Reader (Edition Selene) schlägt einen Bogen von den Situationisten über Punk bis zu heutigen Formen der Medienguerilla. Vor allem unter Leuten, die lange versucht haben, im Kontext der bildenden Kunst politisch zu arbeiten, hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, daß der Protest auf die Straße zurückfinden muß oder doch zumindest in jene Medien, die im Gegensatz zum Museum von vielen genutzt werden, zum Beispiel das Internet. Denn selbst die klügsten und radikalsten Arbeiten von politischen Künstlern, etwa »The Fish Story« von Alan Sekula, bleiben im Kunstkontext folgenlos: Das gebildete Publikum, das sich mit zeitgenössischer Kunst beschäftigt, mag zwar eher links eingestellt sein, beschränkt den politischen Aktivismus in der Regel jedoch auf den Konsum von kritischer Kunst und das Reden darüber. Das ist schade, liegt aber im System Kunst selbst begründet. Sekulas »Fish Story«, ein Foto-Text-Zyklus, der die globalen ökonomischen Machtverhältnisse im Seehandel aufzeigt, besteht aus profunder marxistischer, mit sehr vielen Zahlen operierender Analyse und hätte ein größeres Publikum verdient – hierzu wäre jedoch ein anderes Medium nötig gewesen, ein anderer Rahmen als der des Museums.

    Vom Problem, Protest wirksam in die Öffentlichkeit zu tragen, handelt auch Kalle Lasns Buch »Culture Jamming«. Kalle Lasn ist Mitbegründer von »Media Foundation« und Adbusters, die den multinationalen Konzernen den Kampf angesagt haben. Bekannt wurde die »Media Foundation« vor allem durch Anti-Anzeigen, die die Psychologie der kommerziellen Werbung demontieren und daran arbeiten, McDonalds oder Coca Cola langfristig ein abstoßendes Image zu geben. Die »Uncommercials« funktionieren deshalb ebenso unterschwellig wie die »Commercials« selbst, wenden sich an einfachste Instinkte: Weil ein Fake-Plakat oder ein kurzer, im Fernsehen ausgestrahlter Anti-Werbespot schlecht mit ökonomischen Details argumentieren und globale Ausbeutungsverhältnisse aufdecken kann, muß er mit Ekelgefühlen spielen. Deshalb mutieren die Top-Models von Calvin Klein beispielsweise in der Anti-Werbung von »Calvin Klien« zu fetten, behaarten Männerwampen. Es ist jedoch nicht leicht, solche Anti-Werbung öffentlich zu plazieren. Obwohl in den USA jeder Bürger das Recht hat, Sendezeit für einen Werbespot zu kaufen, hat die »Media Foundation« von den meisten Sendern eine Absage erhalten. Firmenlobby zählt eben mehr als Meinungsfreiheit.

    Mit »Culture Jamming« hat Lasn nun ein sein Leben und seine Arbeit zusammenfassendes Manifest geschrieben, das als Reader auch anderen Menschen Mut machen soll, gegen multinationale Konzerne aktiv zu werden – und sei es nur durch den Boykott der Produkte. Doch das Buch enthält einige gravierende Schönheitsfehler. Es sind nicht solche, die von der gestylten Schönheit der Werbeplakate abweichen, sondern sie sind politischer Natur. Schon auf der ersten Seite erfahren wir, daß es sich bei den »Cultural Jammern« um einen »bunten Haufen« handele, zu dem auch »fundamentale Christen (denen es nicht paßt, was das Fernsehen aus ihren Kindern macht)« zählen. Der protestantische Ton läßt daher auch nicht lange auf sich warten: Fernsehen und Computer und mit ihnen die ganze Medien- und Industriegesellschaft werden als Quelle allen Übels ausgemacht. »Wenn man den Zufluß der Natur in das Leben der Menschen unterbricht, stirbt ihre Seele«, predigt Lasn und kommt zu dem Befund: »Die postmoderne Familie, mitten im Wald, mit den besten Vorsätzen, etwas für den Zusammenhalt zu tun, kann sich nicht auf die echte Zeit einstellen, nicht auf echte Bäume und echte Gespräche, weil das echte Leben zu einer fremden Welt geworden ist, in der sich Mom und Dad nicht zurechtfinden.«

    Leute, die wissen, was das »echte« Leben ist, sollten einem allemal verdächtig sein. Mit seiner Eigentlichkeits-Rhetorik knüpft Lasn an jenen esoterischen Strang der 1970er-Linken an, der immer schon Ökonomie-Kritik in Händchenhalten hat versanden lassen und sich gerne auch mal mit dem Haß Rechter auf »multinationale Konzerne« versöhnte. Lasns Kritik an der modernen Kommunikationstechnologie wird vollends lächerlich, wenn er an anderer Stelle das Internet als »einen der mächtigsten Replikationsräume« für seine Ideen und Aktionen anpreist. Muß man sich den befreiten Menschen der Zukunft also als jemanden vorstellen, der mit dem Laptop in einer Baumkrone sitzt? Ähnlich wie in anderen extrem offenen Organisationsformen à la ATTAC vermengen die »Cultural Jammer« zu viele unausgegorene Ideensplitter, die von Öko-Esoterik bis zu antiimperialistischen Gemeinplätzen reichen und stets Kapitalismus- mit Zivilisationskritik vermengen.

    Ein wesentliches Problem der Argumentation liegt darin, daß Lasn von einer gleichgeschalteten Masse an Konsumenten ausgeht, denen das »authentische Ich« ausgetrieben wurde. Cola schlürfend, konsumieren alle dieselben Filme und Talkshows und verpennen so das »eigentliche Leben«. Daß Lasn dieses von ihm konstruierte »Eigentliche« dann aber ausgerechnet in den Wäldern sucht, läßt seine Kritik selbst zu einem Symptom des Kapitalismus werden, dem die Natursehnsucht inhärent ist. Schon Adorno wußte, daß das romantische Streben in die Wälder und Flure nicht Flucht aus, sondern Ausdruck von verdinglichtem Leben ist. Diese Naivität korrespondiert mit jener, daß es im Kapitalismus selbst so etwas wie »gute« und »schlechte« Waren geben könnte. Selbst die Flohmarktjeans sind einmal von einem der kritisierten Konzerne gekauft worden, die billigen »Converse«-Imitate werden sicher nicht von fröhlichen Hippies in Kalifornien genäht. So bleibt am Ende Alan Sekulas »Fish Story« die bessere Kapitalismuskritik, nüchtern, an Zahlen orientiert und frei von jenem Populismus, der »Culture Jamming« unterm Strich so schrecklich banal werden läßt.

    * Kalle Lasn: Culture Jamming. Orange Press, Freiburg 2005, 224 Seiten, 20 Euro

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  8. @FReE:

    Danke für den Artikel – auch wenn’s nicht ganz unproblematisch ist, den komplett hier hineinzustellen …

    Ich bin eigentlich sehr häufig am Überlegen, ob sich das wahrlich befreiende “Aussteigen” nicht im eigenen Kopf abspielt und ob es nicht weitgehend losgelöst von anderen Personen, sprich einer “Gemeinschaft” stattfinden sollte.

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  9. @Frank:
    Es ist unproblematisch. Ich habe bei “Junge Welt” nachgefragt. Die haben nichts dagegen.

    Schreib doch mal genauer wie du dir das mit dem “Aussteigen im Kopf” vorstellst, was du damit meinst. Ich kann mir einen Ausstieg ohne Ortswechsel vorstellen aber keinen ohne Bezug auf eine Gesellschaft. Vielleicht habe ich aber auch nicht ganz verstanden was du meintest.
    Zuerst dachte ich man hätte schon viel erreicht, wenn man nur seine Schlüsse zieht aus den eigenen Erfahrungen und dem Wissen über die Gesellschaft; dass man sich anderen gegenüber trotz dieses (scheinbaren) Wissens nicht überheblich sondern herzlich verhält.
    Man verändert also nicht seine Lebensbedingungen, sondern sich selbst, sein Verhalten anderen gegenüber. Ja, vielleicht ist es das. Ist es das?

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  10. Ja, so in etwa, wie du das in deinem letzten Absatz notiert hast, ist es. Es ist zu viel an Zeugs, was ich dazu schreiben müsste, um es zu erklären, denn kurz gefasst lässt es sich nicht bzw. kaum transportieren.

    Im Kern glaube ich inzwischen, dass ich, als superkleines Rädchen in einem riesigen Getriebe, kaum etwas ändern kann oder will, weder an den gesellschaftlichen Bedingungen noch an den konkreten Personen, mit denen ich kommuniziere. Für mich sind das inzwischen nahezu sinnlose, Zeit verschwendende Versuche. Ich glaube, dass ich à la longue am meisten auch für andere bewirken kann, wenn ich mich auf mich konzentriere, wenn ich im Rahmen rollenhafter Ansätze mein Ding im Job, in der Gesellschaft und in der Familie mache, mich aber von diesen Erfahrungen absolut nicht bis nur sehr wenig beeindrucken oder beeinflussen lasse.

    Ich bin relativ viel herumgekommen in der Welt, war auch in recht vielen Firmen beschäftigt, habe etliche Leute kennengelernt, manches erlebt und letztlich verstanden, dass das alles ziemlich oberflächlich und unwichtig ist, die vielen Gespräche, Eindrücke, Reflektionen.

    Entscheidend ist nun für mich persönlich, die sinnvolle, produktive Tätigkeit zu finden, die mich ausfüllt, der ich mich ganz konzentriert widmen kann und die auf diese Weise letztlich doch einem wirklich sinnvollen Ziel dient, nämlich “den anderen” bzw. vieleicht sogar den zukünftigen Generationen.

    Diese stark im Denken und Handeln auf mich selbst konzentrierte Hingabe an ein Thema kann sich in dieser Gesellschaft vielleicht sogar am besten vollziehen, weil hier materiellle und infrastrukturelle Gegebenheiten existieren, die meinen “Ausstieg” (eben z.B. aus Konsum- und Drogenterror, Oberflächlichkeit, sinnloser Hektik, Wertechaos, Lug und Trug usw.) vielleicht sogar am besten ermöglichen.

    So in etwa. Wie gesagt, ist so simpel nicht zu erklären.

    Habe da gerade auch ein Buch “The Four Agreements” gelesen, was inhaltlich durchaus ein bisschen esoterisch klang, aber für mich als sehr pragmatisch orientierten Menschen einige wichtige Hinweise bzw. Denkansätze enthielt.

    Ich steige aus dieser Gesellschaft in dieser Gesellschaft aus, und das ohne jede Hektik, ich habe mir so zwei bis drei Jahre dafür gegeben. Spielt sich in erster Linie fast alles im Kopf ab. So nach dem Motto “The world is what you think it is.”

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  11. Habe in den letzten Tagen immer wieder darüber nachgedacht und bin zu folgendem vorläufigen Schluss gekommen:
    Der “Ausstieg im Kopf” ist nur möglich, wenn man sich eine Zeit lang auch physisch vom Alltag entfernt. Er wird zumindest einfacher.
    Durch diese “Betrachtung von aussen” lernt man unweigerlich zwischen wichtig und unwichtig zu trennen, lernt die Probleme, und Ängste der Zivilisation richtig einzuschätzen und dementsprechend zu handeln. Wenn man jahrelang nach besseren Lebensbedingungen suchend durch die Welt reist, oder die Gesellschaft umzugestalten versucht, macht man ja im Endeffekt nichts anderes als sich selbst zu verändern.
    Also sind solche Aktionen nicht sinnlos, auch wenn das vormals angestrebte Ziel nie erreicht wird. Vielmehr hilft es, „friedlich“ in dieser Gesellschaft leben zu können. Du kommst ja anscheinend auch erst zu dieser Erkenntnis, nachdem du viel in der Welt herumgekommen bist.
    Aber auch ich merke, das mir alternatives Reisen zu Gelassenheit verhilft. Sie hält bei meinen Zehn-Tage-Trips zwar nur kurze Zeit an, aber es reicht um meine Vermutungen zu bestätigen.

    Wenn man nach solchen Reisen und Erfahrungen dann merkt, dass man eigentlich das vorher kritisierte Leben führen möchte, dass der Ort von dem aus man weggegangen ist, der Ort ist, den man suchte, dann ist das eine Erkenntnis, die meiner Meinung nach zu einem “Ausstieg im Kopf” führt.

    Dazu fällt mir gerade ein, im “Alchimist” von Paolo Coelho wird genau dieses Thema beschrieben. Der Junge träumt in einer Ruine, dass in Ägypten ein Schatz begraben liegt. Er macht sich auf die erlebnisreiche Reise dorthin nur um dort herauszufinden, dass der Schatz unter der Ruine, in der er träumte, begraben liegt.
    Ja, ich glaube das ist es.

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  12. ich kann mich deiner einstellung nur anschließen.meiner meinung nach ist ist es in underer gesellschaft nicht mehr möglich ein Freies leben zu führen,da die gesellschaft nur den menschen akzeptiert der sich nach ihren normen verhällt.ich habe in meinem leben noch keinen menschen kennengelernt der sich so gibt wie er wirklich ist,die menschen der zivilisation sind schauspieler jeder baut sich im laufe seines lebens eine kleine rolle auf und die spielt er dann.die zivilisierte welt ist ein großer käfig mit vorschriften an jeder ecke,selbstverständlich muss das auch so sein wenn so viele menschen aufeinander treffen.da bleibt den menschen die ein wenig freiheit genießen wollen nur der austieg und daraus sollte man ihnen keinen vorwurf machen.

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  13. Nun, nichts gegen reden & schreiben, aber irgendwann sollte man/frau in die Haende spucken und tatkraeftig werden. Ich fliege jetzt am 30. Oktober 05 von Bukarest via Caracas – um die USA einen grossen Bogen machend,
    nach San Jose/Costa Rica – da die Fluege dorthin preisguenstiger sind. Normalerweise gehen diese Flugverbindungen von Europa alle via Miami, wo es keine Transisektion mehr gibt, d. h. alle muessen offiziell in die Vereinigten Polizeistaaten einreisen und werden so halb erkennungsdienstlich Behandelt – eingescanter Fingerabdruck plus Foto. Wer also nicht unbedingt ueber die USA reisen muss, nutye besser die Verbindung ueber Caracas, wo hoffentlich Hugo Ch. noch lange im bolivarianischen Sattel sitzen wird…
    Wir werden dann demnaechst Land in der Naehe von Granada/Nicaragua kaufen und dort dan die Basisgruppe fuer unsere Aipotu-Kommune aufbauen, die u. a. auf eigenen Hausbooten wohnen soll. Intakte Persoenlichkeiten mit kreativ-ganzheitlichen Grundeinstellungen sind herzlich willkommen. Uebrigens auch alle Altersgruppen, da eine gesunde Mischung fuer eine kleine funktionierende Gesellschaft erforderlich ist…
    In diesem Sinne, keep on talking
    frankly
    FReE

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  14. FReE, ich wünsch euch gutes Gelingen! Ich selbst muss mir in Deutschland erstmal noch eineinhalb Jahre etwas beweisen, bevor ich losziehe. Bis dahin übe ich im Kleinen Extreme zu meistern. Viele Grüsse, Niko

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  15. Der Traum von Freiheit ist kein Traum, es ist gelebte Realität für den der auf die Annehmlichkeiten dieser Gesellschaft verzichten kann. Vieles läuft schlecht und anderes noch viel schlechter… Jeder hat von Gott den freien Willen bekommen und kein Mensch der Welt hat das Recht einem im Weg zu stehen.
    Ich persönlich habe auch vor mein Leben auf der Erde und nicht im 100. Stockwerk eines Wolkenkratzers zu verbringen, wo ich abgelutscht und ausgespuckt werde. Mein Leben gehört mir und wem oder was ich es widme liegt auch an mir und zwar nur an mir!
    Ich bin mit vielem in dieser Gesellschaft auch nicht einverstanden und habe nicht vor Energie in etwas zu stecken, an das ich nicht glaube. Ich habe nicht mehr vor billig einzukaufen um damit die billige Qualhaltung von Tieren zu gewährleisten, ich habe nicht mehr vor Auto zu fahren, bis wir wieder mit Kristallenergie durch die Lüfte schweben, ich habe nicht mehr vor gelebt zu werden; ICH WILL LEBEN; ich befinde mich in einer Phase indem sich mein Bewusstsein ändert und ertrage kaum noch irgendetwas aus dieser Gesellschaft. Vieles ist gewusst noch mehr wird dennoch falsch gemacht. Gott straft nicht, diese Dimension ist eine Bühne auf denen Erfahrungen gemacht werden dürfen, die sonst nirgendwo möglich sind, es gibt keine Bewertungen; nur bitte auch nicht die Seelen bewerten die Aussteigen wollen, denn ein jeder hat für einen solch drastischen Schritt wohl mehrere verdammt gute Gründe. Ich würde gerne nach Nordkalifornien ziehen, mir selbst ein Haus bauen und in einer Hippiekomune als Selbstversorger leben; mit der Natur, in der Natur, für die Natur. Denn das ist wichtiger denn je. Die Menschen begreifen nicht dass sie alle in einem Boot sitzen und wenn die Welt “untergehen” sollte, dann gibt es kein Ost und West, kein reich und arm, kein gross und klein mehr; dann wird es so sein wie beim Untergang von Atlantis. Die Welt wird nicht untergehen, sondern ganz im Gegenteil, sie wird aufsteigen und somit die Bewusstheit der Menschen. Mein Aussteigen ist für nichts und niemanden bewertend oder persönlich zu nehmen; ich erkenne in allem das Gute, ja in allem was ist; aber ich habe für mich erkannt, dass meine Seelem jetzt besser wo wachsen kann, wo man nicht dauernd aus seiner inneren Mitte gerissen wird, und sei es nur durch die Telefonrechnung… In vielen Inkarnationen habe ich vieles bewirkt, aber man muss auch wissen, in was man keine Energie steckt und diese aufhebt bis die Zeit dafür reif ist!!!

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  16. Ich kann dem meisten, das hier gesagt wurde nur
    kopnickend zustimmen.Meiner Meinung nach erkennen die meisten Menschen das Wesentliche des Lebens nicht.Was ist es denn, das ein Leben lebenswert macht?Ich schaue aus meinem Fenster auf die Hauptstrasse und was sehe ich? Menschen die in ihren Blechboliden die Hauptstrasse entlagfahren,Seelenlose, getrieben von Pflichten und Zwängen,von Zeitdruck und Hektik.
    Wie sinnlos und nichtig erscheind einem da all dieser Stress, wenn man bedenkt was für ein Geschenk das Leben doch ist: Ich habe das Gefühl, dass die meisten Menschen die Vielschichtigkeit von wirklicher Freiheit einfach nicht zu schätzen wissen weil sie von Kind auf zu Instrumenten der Arbeitgesellschaft gereift sind, ohne wirklich den Sinn ihrer Existenz zu hinterfragen; und wenn dann nur oberflächlich ohne irgendwelche Visionen.Ich bemitleide solche Menschen,Menschen die zwar in ihrem Sinne etwas “geleistet” haben, für mich persönlich jedoch nichts als angepasste Gattungswesen sind, die alle ihr Leben lang auf ihren Tod hinleben.Der Trugschluss ist eben oft , dass man sich das Leben verdienen muss.Ich empfehle jedem sich einfach täglich eine Viertelstunde Zeit zu nehmen, weit ab von jeglichem Stress, und bei jedem Atemzug das Gefühl wahrer Existenz spüren. Einfach über die Welt nachdenken und sich Ziele,Träume und Vorstellungen für die Zukunft formulieren.
    All das lässt es für mich persönlich unmöglich erscheinen, gerade in einem Land wie Deutschland zu leben.

    Gruss Rodrigo

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  17. ICH HABE EINE KLEINE TOCHTER UND ICH KÖNNTE MIR NICHTS SCHÖNRES VORSTELLEN MIT IHR UND MEINEM MANN EIN SOLCH LEBEN ZU FÜHREN;EINFACH RAUS AUS DIESER GESELLSCHAFT DIE VON EGOISMUS UND REINER SELBSTLIEBE BEHERRSCHT IST …….

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  18. Leute ihr seid alle klasse! Ihr sprecht mir aus dem Herzen und sagt genau dass, was ich nie in worte fassen konnte.
    ich bin FÜR das Auswandern und die welt kennenlernen.
    Liebe Grüße, Jeymo.

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  19. Wow, Leute ich dachte schon ich bin alleine mit dieser Einstellung..
    Einfach das Leben genießen, denn es ist doch ein Geschenk und man solte das Beste daraus machen. Niemand sollte sein Leben mit Dingen verbringen die er nicht tun will, miemand sollte sein Leben verschwenden, indem er 24Stunden im Dauerstress ist und dabei vergisst zu leben, sondern nur noch existiert. Ich denke, je mehr wir uns weiterentwickeln, (Wissenschaft, Unterhaltungsindustrie, Politik) umso mehr vergessen wir worum es im Leben wirklich geht. Wir bauen uns eine Welt auf, voller Probleme, die eigentlich keine sind, doch scheint es als könnte manch einer ohne diese selbst-produzierten Probleme und dem künstlichen Stress gar nicht mehr leben.
    Ich finde das Leben ist zu kurz um es derart zu verschwenden, Man sollte jede Sekunde genießen, so wie man es für richtig hält, egal was andere sagen.
    Einfach mal alles hinter sich lassen, losgehen und die Welt erkunden, sich vom engstirnigen Alltag im goldenen Käfig abwenden und leben.

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  20. hallo ihr menschen,
    ich sehe, daß es auch noch wahrhafte wesen gibt, die sich nicht verkauft haben an die “grauen herren”.
    alles was ihr sagt ist schön und wertvoll, denn es ist das licht in dieser dunklen welt, das den weg erleuchtet, für euch und für andere.
    sagte nicht schon euer jesus:

    „Sorget euch nicht um euer Leben,
    was ihr essen oder was ihr trinken sollt,
    noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt!
    Ist nicht das Leben mehr als die Speise
    Und der Leib mehr als die Kleidung?
    Sehet die Vögel des Himmels an!
    Sie säen nicht und ernten nicht
    und sammeln nichts in Scheunen,
    und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. …
    Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen!
    Sie arbeiten nicht und spinnen nicht;
    ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Pracht
    nicht gekleidet war wie eine von ihnen.“ (Matthäus 6, 25-33)

    ach, wie weit sind die menschen doch entfernt von diesen worten. sie haben ihre seele und ihr leben verkauft. und das ist alles ganz normal, eben der ganz normale wahnsinn, auch alltag genannt.
    wer aber einen anderen weg, ein anderes leben, einen anderen sinn sucht, der ist vernünftig genug, verrückt zu sein, hat verstand genug, ein narr zu sein, ist anderst genug, ein wahrer mensch zu sein.
    ich wünsche euch allen, ihr suchenden und findenden, alles schöne und wundervolle, liebe und viel kraft auf eurem weg, denn es ist euer leben, das ihr lebt……lebt es für euch, und damit für euch alle.

    alles gute im neuen jahr!
    es wird sich etwas ändern, vor allem für euch ;-)))

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  21. ja hallo!
    ich glaub ich bin hier richtig! ist das nicht eigenartig,daß viele menschen in diesem land mit zu wenig liebe und respekt erzogen werden. wenn man dann erwachsen wird,stellt man sich ständig in frage. man ist erst etwas wert,wenn man etwas leistet(beruf u privatleben). ständig vergleicht man sich mit andéren und viele gehen dabei zu grunde(ich fast auch). ich mußte mich mit diesen themen sehr ausseinander setzen. ich weiss nun,daß jeder mensch,der geboren worden ist nicht”verkehrt” ist. jeder ist einzigartig und wertvoll. man sollte sich als mensch wertschätzen unabhängig was man leistet,besitzt usw.. wirklich authentisch zu sein ist wirklich nicht leicht in dieser gesellschaft. aber man es trotzdem sein. ich möchte nicht in ein anderes land fahren. ich möchte in “dieser gesellschaft” auassteigen. ich möchte mich trotzdem mit den menschen vom “mainstream” weiter auseinandersetzen.
    ich finde schrecklich,daß so viele menschen sich mit den schwächen der anderen beschäftigen bzw. in den wunden rumrühren nur um ihre eigenen schwächen zu verdecken. man muß immer stark sein in dieser gesellschaft. aber ich möchte auch mal schwach sein ,nicht immer stark. wer immer stark sein will,setzt sich eine “ritterrüstung” auf,die nach der zeit zu schwer wird. die folgen können sein: abstumpfung,depression,alkoholismus usw..

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  22. der traum ist ein traum zu dieser zeit – aber nicht mehr lange!! : )
    ich frage mich nur, ob es gerecht ist der welt gegenüber einfach “abzuhauen”. ich sehe, dass es viel leid gibt auf der welt und dass ich das mit meiner westlichen lebensweise (allein durch den besitz dieses laptops) dazu beitrage. ist es da nicht meine pflicht etwas dazu beizutragen, dass die ausgebeuteten irgendwann nicht mehr ausgebeutet werden?

    dazu auf meiner homepage:

    Hauptseite
    verantwortungsvoll leben: ethischerer Konsum!
    meine Theorien wie wir mehr Frieden erreichen
    Kollateralschaden der Menschheit

    lieben gruß, gabi

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  23. hallo frank oder wer sonst kann und will – sende mir doch mal deine schnellste
    mail-addr. – komme mal für ein tage gerne nach old – hemannstadt – eilt.
    schöne zeiten
    in
    allen zeiten

    richard fürst

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